Psychosophie

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In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Dienstag, 17. November 2009

Wissen, Information und Skepsis

Ist Forschung Zeitvertreib? Wird der Mensch jemals irgend etwas wirklich wissen? Dieser Frage ging Leo Allmann vor einiger Zeit nach.
Im Grunde sind es zwei Fragen, die zwar zusammen hängen, aber doch unterschiedliche Akzente setzen. Die Begriffe "Wissen", "Information" und "Skepsis" in eine Reihe zu stellen bedeutet, den Faden noch etwas weiter zu spinnen. Skepsis kommt in beiden Fragen zum Ausdruck - Forschung als Zeitvertreib zu betrachten könnte bedeuten, die Ergebnisse als grundsätzlich fragwürdig zu betrachten. Die verborgene Begründung könnte sein, dass Forschungsergebnisse entweder nutzlos sind oder in ihrem Wahrheitsgehalt zweifelhaft.

Lässt sich beweisen, dass der Mensch etwas weiss? Leo Allmanns Logik zielt hier auf die Möglichkeit des Wissens ab - mit der Begründung, die Gegenthese ("der Mensch weiss nichts") sei nicht beweisbar, weil man für den Beweis des Nichtwissens ja schließlich etwas wissen muss. Den Begriff "Information" möchte ich ins Spiel bringen, um den Faden etwas weiter zu spinnen. Also, ich behaupte: Menschen können Informationen speichern. Informationen verarbeiten und im Gedächtnis ablegen. Abrufen und wiedergeben, sich mit anderen darüber austauschen, Informationen verändern, beurteilen, bewerten, neu ordnen oder auch vergessen.

Nicht alles entspricht dem, was man als "Wissen" im strengen Sinn bezeichnen kann. Manches ist Vermutung, Meinung, Idee. Wissen kann man so betrachtet verstehen als Information, die als gesichert gilt, gewissermassen mit dem Etikett versehen ist, "das ist so". Die Frage, ob wir etwas wirklich wissen können, lässt sich also erweitern zur Frage nach der Gültigkeit, der Zuverlässigkeit von Information. Man kann hier von "Metainformation" sprechen, ob das sehr viel weiter hilft, lasse ich einmal offen. "Etwas wirklich wissen" könnte bedeuten, dass es keinen Zweifel gibt, dass jede Skepsis, jeder Einwand ausgeräumt ist - Wissen würde dann bedeuten, dass es um Aussagen geht, die bestätigt, abgesichert, begründet und fundiert sind.

Wenn man sich mit Wahrnehmungstäuschungen beschäftigt, können berechtigte Zweifel auftauchen, ob die Dinge wirklich immer so sind, wie wir sie wahrnehmen. Nimmt man Einsichten über kognitive Verzerrungen, Denkfehler und Fehleinschätzungen hinzu, kommen Zweifel über die Richtigkeit des Gedachten hinzu - Wahrnehmung und Denken sind nicht immer eine Garantie dafür, dass etwas wirklich stimmt. Auch die Quellen, auf die man sich beziehen kann, sind potentiell fragwürdig. Das, was mir jemand erzählt, könnte auf einem Irrtum beruhen. Skepsis findet an vielen Stellen einen Ansatzpunkt, bezweifeln lässt sich alles Mögliche. Leben lässt es sich damit nicht besonders gut... bis man sich daran gewöhnt hat.
Nur zur Information... abends ist in der Regel mit zunehmener Dunkelheit zu rechnen, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es am nächsten Tag wieder hell wird. Prinzipiell könnte es auch einmal tagsüber dunkel werden, etwa dann, wenn eine Sonnenfinsternis eintritt. Ist das jetzt 'Information' oder 'Wissen' im Sinne von 'das stimmt wirklich'? Irgendwie scheinen die meisten mit ihrem 'inneren Lexikon' ganz gut zurecht zu kommen. Und wenn sich dann doch etwas Bestimmtes als korrekturbedürftig erweist... dann gibt es eben eine neue Auflage. Oder, zeitgeistgemäss: ein Update.


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2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den Hinweis auf meinen Artikel. Inzwischen bin ich nicht mehr unter dem angegebenen Link zu erreichen, sondern hier: http://philosophiejournal.blogspot.com/

    Freundlich grüßt
    Leo Allmann

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  2. Hallo Herr Allmann,

    der Link wurde inzwischen korrigiert.

    Grüße ebenfalls
    Rolf Grießhammer

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