"Der gesunde Verlauf der psychischen Entwicklung stellt sich ... als eine kontinuierliche Introjektion antithetischer Pole dar, als eine ständige Zunahme der Spannungstoleranz." (Thea Bauriedl)
(aus der Reihe "therapoesie")
so mancher blickt voll kummer
vielleicht im zorn zurück
doch gäbe es das leiden nicht
es gäbe auch kein glück
die zukunft voller sorgen
verdunkelt noch den blick
voraus zu denken macht uns klar
es führt kein weg zurück
zum leben ja zu sagen
jetzt in der gegenwart
anstatt nur zu klagen
auf irgendeine art
entscheiden und wählen
sich mühen, sich quälen
ertragen, verändern, bewegen
das wertvolle pflegen
wer das bessere schließlich fand
nimmt das leben in die hand
das eine tun ist: andres lassen
das bessere tun, im blick der pflicht
das geht nie ganz ohne verzicht
das helle hier lässt dann verblassen
was in den hintergrund geriet
unterlassenes prägt mit, was geschieht
mancher erkennt, wohin er auch wandere
es gibt das eine nicht ohne das andere
die welt ist aus gegensätzen gemacht
hier der tag und da die nacht
bei allem streben nach harmonie
verschwinden gegensätze nie
trennen wir sie erst im geist
so ist es stets das eine, das auf das andere verweist
wir mögen tüfteln und erfinden
gegensätze werden nie verschwinden
immer wieder werden sie vermieden
doch erst wer sie annimmt
findet zum frieden
*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen