Psychosophie

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In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Freitag, 9. April 2010

Intimes im Netz

Die Sendung lief bereits im Januar 2008 - die Problematik aber ist noch aktuell. Als Denkanstoß, als Ansatzpunkt für die Auseinandersetzung mit dem Problemfeld Privatsphäre und Internet ist sie aber immer noch geeignet. Über die Frage nach einem sinnvollen Datenschutz hinaus denke ich, daß viel von einem bewussten und reflektieren Umgang mit sozialen Netzwerken abhängt. Die spontane Reaktion auf so manche Situation, die in der Sendung des ZDF gezeigt wurde, könnte lauten: "wie kann man nur so dumm sein..." - aber das hilft nicht viel, wenn schon Intimes gespeichert ist, das womöglich noch gefälscht ist.


Das Internet darf nicht unvergesslich sein - zumindest muss es möglich sein, alles löschen zu können, was nicht oder nicht mehr erwünscht ist. Vor allem aber geht es um das Recht, persönliche Daten kontrollieren zu können. Ein Zitat von Prof. Viktor Mayer-Schönberger möchte ich hier noch einmal aufschreiben:

"Wenn wir Menschen uns nicht mehr verändern dürfen, weil wir uns ständig unsere Vergangenheit vorhalten lassen müssen, können wir uns nicht mehr entwickeln."

Die Formulierungen in der Sendung selbst wirken etwas holperig - denn die Unbefangenheit ist wohl eher ein Problem, weil sie eben nicht fehlt... Problematisch werden Informationen aus dem Internet vor allem vor dem Hintergrund eines leider weit verbreiteten eigenschaftsorientierten Persönlichkeitsmodells: als statisches Muster gedacht wird die Möglichkeit der "Veränderung über die Zeit" leicht übersehen. Ein kleiner Rückgriff auf die Einschätzung zum Thema "Einstellungen" - wer einmal eine problematische politische Äußerung in einem Internetforum von sich gegeben hat, verscherzt sich vielleicht so manchen Job. Ob er inzwischen seine Meinung geändert hat, das wird dann vielleicht nicht mehr gefragt. Schlimm wäre es, Menschen auf das festzunageln, was als Bild über die Eindrücke aus dem Internet entstehen mag. In Wirklichkeit ist eben so manches ganz sicher ganz anders.

Das Internet (und das gilt auch für das Web 2.0 mit seinen sozialen Netzwerken) sollte dafür da sein, die Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern - nicht, um sie darin zu behindern.

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