Neues aus der Forschung zum Thema Kopfschmerzen: Missbrauch in der Kindheit, emotionale Vernachlässigung und Zurückweisung erhöhen das Risiko, später unter Kopfschmerzen zu leiden. Auch andere Schmerzstörungen nehmen zu.
Für eine Studie der U.S.-Gesundheitsbehörde wurden 3,2 Millionen (!) Berichte über Kindesmissbrauch bzw. Verwahrlosung aus dem Jahr 2007 ausgewertet. Davon wurden 794.000 Kinder eindeutig als Opfer eingeordnet, 59% davon waren emotional vernachlässigt, 4% emotional missbraucht, 8% sexuell missbraucht, 11% körperlich misshandelt. Wie in vielen anderen klinischen Studien auch wurde der Zusammenhang zwischen MIsshandlung und späterer chronischer Migräne empirisch bestätigt.
In einer Querschnittstudie an der Universität Toledo wurden 1348 Migränepatienten aus 11 Kliniken untersucht. Kriterium war nicht die Aussage 'ich habe Kopfschmerzen', sondern eine vorliegende ärztliche Diagnose. Für die Einschätzung der Missbrauchserfahrungen wurde ein Traumafragebogen eingesetzt (das Childhood Trauma Questionnaire), außerdem wurden in der begleitenden Anamnese weitere Schmerzstörungen erfragt. Bei den Patienten, die MIssbrauchserfahrungen gemacht hatten, traten signifikant mehr Begleitstörungen auf - 61% hatten mindestens eine weitere Schmerzstörung, 58% der Migränepatienten berichteten über mindestens eine Variante der Vernachlässigung oder des Missbrauchs. Mehrfach misshandelte zeigten auch mehrere zusätzliche Störungen. Bei köperlichen Misshandlungen trat häufiger Arthritis auf, bei emotionalen Misshandlungen häufiger emotionale Störungen und Blasenentzündungen. Bei misshandelten und missbrauchten Frauen waren häufiger Erkrankungen der Gebärmutter (z. B. Endometriose, eine gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut) zu beobachten.
Nun könnte man solche Problembereiche als über den Zusammenhang von Misshandlung und Depression vermittelt ansehen - die Ergebnisse sprechen aber dafür, dass ein erhöhtes Risiko für Migräne und weitere Schmerzstörungen unabhängig von Depressionen und Ängsten auftritt.
Aufgrund der Zusammenhänge schätzt Dr. Tietjen die Kognitive Verhaltenstherapie hier als besonders geeignet ein.
s. auch: Kindheitstraumata verkürzen das Leben
Quelle:
Wiley-Blackwell (2010, January 6). Abuse in childhood linked to migraine and other pain disorders. ScienceDaily. Retrieved January 8, 2010, from http://www.sciencedaily.com /releases/2010/01/100106003608.htm
Für eine Studie der U.S.-Gesundheitsbehörde wurden 3,2 Millionen (!) Berichte über Kindesmissbrauch bzw. Verwahrlosung aus dem Jahr 2007 ausgewertet. Davon wurden 794.000 Kinder eindeutig als Opfer eingeordnet, 59% davon waren emotional vernachlässigt, 4% emotional missbraucht, 8% sexuell missbraucht, 11% körperlich misshandelt. Wie in vielen anderen klinischen Studien auch wurde der Zusammenhang zwischen MIsshandlung und späterer chronischer Migräne empirisch bestätigt.
In einer Querschnittstudie an der Universität Toledo wurden 1348 Migränepatienten aus 11 Kliniken untersucht. Kriterium war nicht die Aussage 'ich habe Kopfschmerzen', sondern eine vorliegende ärztliche Diagnose. Für die Einschätzung der Missbrauchserfahrungen wurde ein Traumafragebogen eingesetzt (das Childhood Trauma Questionnaire), außerdem wurden in der begleitenden Anamnese weitere Schmerzstörungen erfragt. Bei den Patienten, die MIssbrauchserfahrungen gemacht hatten, traten signifikant mehr Begleitstörungen auf - 61% hatten mindestens eine weitere Schmerzstörung, 58% der Migränepatienten berichteten über mindestens eine Variante der Vernachlässigung oder des Missbrauchs. Mehrfach misshandelte zeigten auch mehrere zusätzliche Störungen. Bei köperlichen Misshandlungen trat häufiger Arthritis auf, bei emotionalen Misshandlungen häufiger emotionale Störungen und Blasenentzündungen. Bei misshandelten und missbrauchten Frauen waren häufiger Erkrankungen der Gebärmutter (z. B. Endometriose, eine gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut) zu beobachten.
Nun könnte man solche Problembereiche als über den Zusammenhang von Misshandlung und Depression vermittelt ansehen - die Ergebnisse sprechen aber dafür, dass ein erhöhtes Risiko für Migräne und weitere Schmerzstörungen unabhängig von Depressionen und Ängsten auftritt.
Aufgrund der Zusammenhänge schätzt Dr. Tietjen die Kognitive Verhaltenstherapie hier als besonders geeignet ein.
s. auch: Kindheitstraumata verkürzen das Leben
Quelle:
Wiley-Blackwell (2010, January 6). Abuse in childhood linked to migraine and other pain disorders. ScienceDaily. Retrieved January 8, 2010, from http://www.sciencedaily.com /releases/2010/01/100106003608.htm
Literatur:
Tietjen et al. Childhood Maltreatment and Migraine (Part II). Emotional Abuse as a Risk Factor for Headache Chronification. Headache The Journal of Head and Face Pain, 2010; 50 (1): 32 DOI: 10.1111/j.1526-4610.2009.01557.x
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