Psychosophie

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In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Samstag, 30. Januar 2010

Angelo Branduardi: Cogli la prima mela

Mela? Mal nachsehen, was das Wörterbuch meint. La mela - das ist der Apfel. Eigentlich die Äpfelin, schließlich hat sie einen weiblichen Artikel. Prima mela, na das kann man sich zusammen reimen, in zwei verschiedenen Möglichkeiten: entweder eine prima Äpfelin, die gut schmeckt oder die erste. Also der erste... Das 'cogli'... cogliere heißt begreifen, erfassen und auch: pflücken.'Cogliere la palla a balzo' ist eine Redewendung und bedeutet: die Gelegenheit beim Schopf packen.
Pflücke den ersten Apfel...

Die ausgewählte Fassung stammt aus einem Konzert im Jahr 1999. Mit einem Hauch Flamenco.




Schöne, die du so stolz einhergehst
beweine ihn nicht,
pflück` den ersten Apfel...
Schöne, die du so stolz einhergehst
warte niemals ab,
pflück` den ersten Apfel...
Tanz dein Leben
zum Rhythmus der Zeit, die vergeht,
lache deine Fröhlichkeit,
pflück` den ersten Apfel...
Schöne, die du so stolz einhergehst,
beweine ihn nicht,
pflück` den ersten Apfel...
Schöne, die du so stolz einhergehst,
bereue niemals,
pflück` den ersten Apfel...
Umarme ihn fest,
den Freund der dich anlächeln wird
Wünsch` dem Glück, der vorbeigeht,
pflück` den ersten Apfel...


Quelle des Songtexts: Magistrix

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Freitag, 29. Januar 2010

Dr Günter... a Schand firs Schwobaländle?



Do henn se sich also widr droffa, dr Eugen on dr Hugo. "Jetzat solle mr au no Englisch lerna, moint der Günter. Ha dees isch oiner. Der kos jo selber net!" - So hot dr Eugen ogfanga. "Ha deshalb hennsen jo au noch Brissel gschickt!", hot der Hugo dann gsagt. "Aha, jo, kennt scho sei", hot dr Eugen gmoint. "Aber sag emol, welche Heggebeerlesbronser henn dem Günter aigentlich dia domme Zeddel gschrieba?" - "Des waret seine schlaue Berater, die älle sälber koi Englisch kennat." Jo, dr Hugo woiß Bscheid. "Dia folgat dem Motto 'mir kennet älles, bloss koi Hochdeitsch'. On Englisch schomol gar net."
"We are all sitting in one boat... was hoißt denn dees?", hot der Eugen gfrogt. "Mir sitzat älle im gleicha Kahn." - "Ach, der Olli..." - 'Noi, der doch net. Bootle...". "On i han emmer dengt, 'bottle' hoißt soviel wia 'Fläschle'." - "Do kosch Recht han, Eugen, do waret scho a baar Fläschle onderwägs..." - "Beim Lothar hätts des net gäbba...", hot der Eugen dann sagt."Matthäus?" - "Noi, ach egal. Scho z'schpäth..." - Mr kennt scho moina, em Schwobaländle gilt dr Schbruch: 'gugge rom, gugge nom, laudr Domme omme rom'. Aber des stemmt natirlich net. There are you mighty on the woodway! Abr vielleicht schwätzt dr nägschde Kommissar jo au Latein. Errare humanum ätsch. Friher hättet se gsagt: Kohl lucet omnibus. Abr wona dees heit fiart... des werdet älle schono merkla...


Mittwoch, 27. Januar 2010

Auschwitz. 27. Januar 1945


Dokumentation zu Auschwitz.



Kinderschicksale.




Enigma: Morphing Thru Time

Es ist nicht einfach zu übersetzen: was es bedeuten soll, wenn wir durch die Zeit 'morphen'. Morphing ist zunächst einmal ein Verfahren, in dem sich zwei Bilder in fließenden Übergängen ineinander verwandeln. Morphing thru time - ein Bild also für den Wandel mit vielen Zwischenschritten, ohne zu wissen, ob es auf die letzten Fragen nach dem Sein eine Antwort gibt. 'Wir sind Reisende im unendlichen Raum'. Die Frage ist, ob das Universum nicht doch Grenzen hat und wenn ja, was ist dahinter, darüber, drum herum? Das absolute Nichts? 
Solche Überlegungen machen mir immer wieder bewusst, dass Erkenntnis, auch wissenschaftliche Erkenntnis, immer an Grenzen stößt, dass es jenseits unseres Erkenntnisvermögens Fragen gibt, auf die wir keine Antwort finden können.




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Zuschreiben und zusprechen

Man schreibt sich selbst etwas zu und spricht anderen etwas ab - spricht andere an und schreibt sich selbst ab. Dinge kann man auf- und abschreiben, auf- und absagen, aber was 'aufsprechen' bedeuten soll, ist ein Geheimnis. Aufschreiben kann man sich selbst irgendwie auch nicht - auch hier ist eine Lücke in der Symmetrie, die Fragen nach den Anomalien der Sprache und ihren Bedeutungen aufwirft. Das Zuschreiben geschieht ohne Stift, das Abschreiben des Selbst ist möglich, obwohl das Selbst nicht aus Worten besteht. Das Wörtliche, einen Vorgang Beschreibende mischt sich mit Metaphern, die bildhaft jenem Vorgang entlehnt sind...

Und manchmal wird erst beim Aufschreiben deutlich, was an Unsagbarem im Ausgesprochenen dem einen oder der anderen notwendigerweise in seinem Sinn verborgen bleiben muss.

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Montag, 25. Januar 2010

Männer sind Unschuldslämmchen

Männer sind wahre Unschuldslämmchen. Das zumindest ist das Ergebnis einer spanischen Studie, in der Schuldgefühle bei Männern und Frauen untersucht wurden. Allgemein scheint Schuld früher eine weitaus höhere Bedeutung gehabt zu haben - heute sind es vor allem Frauen, die sich schuldig fühlen. Männer entwickeln eher selten Schuldgefühle.
Itziar Etxebarria (Universität des Baskenlandes, Leioa/Spanien) fragte mit seinem Team Männer und Frauen nach Situationen, in denen sie am häufigsten Schuld empfinden. Außerdem wurde das Ausmass sozialer Sensibilität untersucht. 156 Teenager, 96 junge Erwachsene (25-33 Jahre) und 108 Erwachsene im Alter von 40 bis 50 wurden befragt, jeweils zur Hälfte Männer und Frauen. In allen Altersgruppen zeigten die Frauen wesentlich mehr Schuldgefühle - am deutlichsten war der Unterschied in der Gruppe der 40-50-Jährigen.

Dabei unterscheidet Extebarria zwei Formen von Schuld.
Empathische Schuld ergibt sich aus dem Mitgefühl für Menschen, denen man etwas angetan hat - Schuld ist das Ergebnis der sselbstzugeschriebenen Verantwortung für das Leiden anderer.
Die ängstlich-aggressive Form der Schuld entsteht eher dort, wo es in der Erziehung strenge Regeln gab. Sie hat mit der Angst zu tun, etwas falsch zu machen oder gemacht zu haben. Aggression, die nicht offen gezeigt werden darf, schwingt dabei verdeckt mit.
Bei Frauen, insbesondere bei älteren Frauen, ist die ängstlich-aggressive Form der Schuld wesentlich stärker ausgeprägt und erklärt den Unterschied zwischen den Geschlechtern. Die empathische Schuld gleicht sich eher an - und lässt sich mit dem wachsenden Einfühlungsvermögen älterer Männer erklären.
Die zwischenmenschliche Sensibilität war in der Gruppe der 25-33-jährigen Männer besonders schwach ausgeprägt - so lässt sich das geringe Ausmass an Schuldempfinden erklären.


"Educational practices and a whole range of socialising agents must be used to reduce the trend towards anxious-aggressive guilt among women and to strengthen interpersonal sensitivity among men." (Itziar Extebarria in der englischen Übersetzung)

Übersetzt: Aufgabe der Erziehung und der Sozialisation muss es sein, diesem Trend zum ängstlich-aggressiven Schuldempfinden bei Frauen entgegen zu wirken - und gleichzeitig das Einfühlungsvermögen bei Männern zu fördern.

ScienceDaily. Retrieved January 25, 2010, 
from http://www.sciencedaily.com /releases/2010/01/100125123305.htm


Erleben und Erfahrung

Sind Erleben und Erfahrung dasselbe, oder gibt es da einen Unterschied? Es fehlt noch ein dritter Begriff: das Erlebnis. Wenn jemand von einem  
"Erlebnis" spricht, ist meist ein besonderes Erlebnis gemeint, und dabei eher ein angenehmes. Die Formulierung "eine gute Erfahrung gemacht" deutet ebenfalls auf ein angenehmes Erlebnis. So ganz sauber wird also nicht immer getrennt, Erlebnis und Erfahrung scheinen für manche mehr oder weniger dasselbe zu sein. Deshalb ist es vielleicht erklärungsbedürftig, warum mir eine Abgrenzung und das Bemühen um eine klare Begriffsbestimmung wichtig erscheint.
Zunächst zur Frage: was ist Psychologie?
Manche verstehen darunter die Wissenschaft vom menschlichen Verhalten.
Andere (schon etwas angenehmer) definieren:
Psychologie ist die Wissenschaft vom menschlichen Erleben und Verhalten.


Mache ich daraus "Erleben und Handeln" und nehme den Begriff 'Erfahrung' hinzu, gerät die empirische Psychologie in Schwierigkeiten - denn Erfahrung ist etwas Subjektives, Handeln nicht beobachtbar.

Zurück zu den Begriffen Erleben, Erlebnis und Erfahrung: Erleben umfasst zunächst die Sinneswahrnehmung, in einem erweiterten Verständnis gehören auch Gedanken, Gefühle, innere Bilder und Vorstellungen dazu. Also das, was mit dem Begriff 'inneres Erleben' bezeichnet wird. Teile davon sind messbar, es lassen sich Gesetzmäßigkeiten untersuchen und erfassen. Ein Erlebnis ist mehr als ein Moment, eher eine Szene, eine Erlebensfolge also, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt.
Erfahrung ist etwas anderes - sie besteht aus Schlußfolgerungen, die aus dem Erlebten gezogen werden. Und - sie beruht auf einem 'Erleben-als', einer bestimmten Interpretation also. Sehr eindrückliche oder sich wiederholende Erlebnisse führen zur Entstehung von Mustern oder Schemata - die Inhalte und die Wirkung dieser Schemata hängen aber auch davon ab, wie das Erlebte verarbeitet wird. Erfahrung verdichtet gewissermassen die vielen Ebenen und Interpretationsmöglichkeiten von Erlebnissen und lässt sich sprachlich ausdrücken. Wenn von 'Erfahrungsaustausch' die Rede ist, sind meist jene Schlussfolgerungen gemeint, die Deutungen von Erlebnissen, die sich als Erkenntnis oder Einsicht niederschlagen. Das Erleben dagegen ist nicht immer sprachlich zugänglich. Manchmal fehlen hier die Worte - das Erlebte lässt sich oft sehr schwer vermitteln und deshalb auch nicht immer so leicht nachvollziehen.
Erleben ist ein Kontinuum - zumindest im Wachzustand. Vom Schlaf unterbrochen, könnte man sagen, mit Recht aber auch das Träumen als Erleben bezeichnen. Erfahrung dagegen setzt eine bewusste Verarbeitung voraus - und ergibt sich keinesfalls zwangsläufig mit der Zeit. Man kann über viele Jahre immer wieder dasselbe tun, hat damit auch nach landläufigem Verständnis 'viel Erfahrung' - trotzdem ist Erfahrung ein fragwürdiges Qualitätsmerkmal, solange die Entwicklung selbst nicht erkennbar und die Vielschichtigkeit des Erlebten nur oberflächlich verarbeitet ist.
In diesem Begriffsverständnis liegt eine große Chance: denn das Erlebte lässt sich nicht verändern, die Zeit nicht zurückdrehen. Die Schlussfolgerungen und die Verarbeitung des Erlebten lassen dagegen unterschiedliche Erfahrungsmöglichkeiten offen - und so lässt sich so manches, das als unangenehm erlebt werden, auch im Rückblick neu interpretieren. Auch aus unangenehmen Erfahrungen lässt sich durch den Rückgriff auf das ursprüngliche Erleben Neues entwickeln.


So oder anders kann man das eben auch sehen. Erleben. Erfahren...


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Clear Water

Das Stück 'Clear Water' ist nicht neu, aber dafür eine eigene Komposition. Nach verschiedenen Versuchen mit diversen Playereinbettungen scheint die drop-Variante am besten zu funktionieren...

 

Sonntag, 24. Januar 2010

Aufmerksamkeit im Gespräch

Aufmerksamkeit hat zunächst einmal etwas mit der Wahrnehmung zu tun. Aber es geht nicht einfach darum, die Augen aufzumachen, die Ohren aufzumachen, die ja sowieso offen sind und keine Ohrenlider haben - was für den einen oder die andere gelegentlich eher bedauerlich sein mag. Klar ist: so wie ein Computer nur einen begrenzten Arbeitsspeicher hat und nicht mehr richtig arbeiten kann, wenn es zuviel wird, ist auch die Verarbeitungskapazität des menschlichen Gehirns begrenzt. Es liegt nahe, dass die Aufmerksamkeit schwankt und deshalb auch mehr Fehler passieren können, wenn jemand abgelenkt wird. Telefonieren oder Gespräche führen während einer Autofahrt - das kann am Steuer zum Problem werden. Neu ist - dass auch das Gegenteil gilt. Zumindest belegt eine neue Studie, dass umgekehrt auch das Autofahren die sprachlichen Fähigkeiten begrenzt und einschränkt.
Man kann sich einfach dabei schwer auf ein Gespräch konzentrieren - die Fähigkeit, Sprache zu benutzen und Sprache zu verstehen, nimmt ab. Art Kramer, Professor für Sozialpsychologie in Illinois, beschreibt das sehr drastisch: "This study shows that various aspects of language go to hell when you're driving" - verschiedene Aspekte der Sprache gehen beim Autofahren zum Teufel.  In den Untersuchungen benutzte Art Kramer zusammen mit dem Psycholinguisten Gary Dell einen Fahrsimulator. Unter den 96 Versuchspersonen war die Hälfte älter als 65 Jahre, die andere Hälfte etwa 20 Jahre alt. Paarweise zugeordnet sollte eine Person eine Geschichte erzählen, die andere später wiedergeben, was sie behalten hatte. Zunächst wurde gemessen, wieviele Details erinnert werden konnten, wenn der Fahrer einfach nur im Simulator saß. In der zweiten Phase ging es simuliert durch dichten Stadtverkehr - die zweite Person saß daneben oder telefonierte mit dem Fahrer. Diejenigen, die in der Simulation durch dichten Stadtverkehr fuhren, erinnerten sich an 20 Prozent weniger Details - die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu behalten, war also deutlich reduziert. Wer nun meint, den Jüngeren würde das nicht so gehen, täuscht sich: auch bei ihnen nahm die Fähigkeit, eine Geschichte wiederzugeben, sehr deutlich ab.

Bereits im Dezember 2008 wurde eine Studie veröffentlicht, dass Telefongespräche während einer Autofahrt die Aufmerksamkeit erheblich stören - mehr als ein direktes Gespräch. Und das gilt auch, wenn eine Freisprechanlage benutzt wurde.

Ein Zitat von Gary Dell aus der aktuellen Studie stimmt nachdenklich: "With modern technology, we're talking more and more while we are doing other things, but we may be understanding one another less and less." Übersetzt: Moderne Technologie füht dazu, dass wir mehr und mehr Gespräche führen, während wir mit anderen Dingen beschäftigt sind. Und dabei verstehen wir uns gegenseitig immer weniger.

Grund genug also, nicht nur beim Autofahren mit Gesprächen vorsichtig zu sein und vor allem im Stadtverkehr eben nicht zu telefonieren. Gespräche zu führen, wirklich gute Gespräche zu führen, das setzt eben auch die volle Aufmerksamkeit voraus. Es geht eben nicht immer nur so nebenbei.


Quellen:

University of Illinois at Urbana-Champaign (2010, January 22). Driven to distraction: New study shows driving hinders talking. ScienceDaily.

Retrieved January 24, 2010, from http://www.sciencedaily.com /releases/2010/01/100122222222.htm

American Psychological Association (2008, December 1). Drivers Distracted More By Cell Phones Than By Passengers. ScienceDaily. 

Retrieved January 24, 2010, from http://www.sciencedaily.com /releases/2008/12/081201081917.htm

s. auch: 

cross and cline

wa rumschrei
pt mannim toi tschencross
untklein wa rumtrennt
mandieh sil benauf
imle bennie komm
teiner drauf

dersin maxich
wolverän
dern wa
rumsonst
machtmann
sichdimü



Samstag, 23. Januar 2010

Hypothalamus an Leber. Betrachtungen zum Hungergefühl

Hypothalamus an Leber: was macht denn der Glucosespiegel gerade?
Leber an Hypothalamus: frag mal im Magen nach...
Hypothalamus an Magen: wie ist der Lagerbestand?
Magen an Hypothalamus: eher mässig, ich bekomme so langsam Zuckungen...!
Hypothalamus an Fettzellen: habt ihr noch Leptin?
Fettzellen an Hypothalamus: darf's ein bisschen mehr sein?
Hypothalamus an Großhirn: melde Hunger!
Großhirn an Hypothalamus: Hey, ich träume noch!
Hypothalamus an Großhirn: Aufwachen!
Hypothalamus an Magen: Knurren bitte!


...knurr...

...einige Zeit später...

Großhirn an Waage: hab ich abgenommen?
Waage: ...ächz...


So könnte es aussehen. Oder auch anders.
Ist Hunger ein Gefühl? Genau genommen ist es ein physiologischer Prozess, man kann deshalb auch von einem Hungersignal oder einem Hungerreiz sprechen. Das Signal 'Hunger' entsteht dabei im Kopf - und nicht im Magen. Es ist das Ergebnis eines inneren Kontrollprozesses, den wir im Detail überhaupt nicht wahrnehmen können. Und das wirft Probleme auf, wenn es um die Frage der Körperwahrnehmung, der Selbstwahrnehmung und Selbstregulation bei Essstörungen geht.

Den Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und Selbstwahrnehmung weiter auszuarbeiten
ist sinnvoll. Bezogen auf die Wahrnehmung von Hungergefühl und Sättigungsgefühl, kürzer: Signale, die das Essverhalten steuern, ergeben sich fünf mögliche Problembereiche.

1. Sind die Körpersignale angemessen? Sind hier physiologische Störungen im Spiel, die etwa mit bestimmten Gehirnregionen oder Hormonen zusammen hängen?

2. Werden die Signale nicht oder nicht deutlich genug wahrgenommen?
Sind spezifische Muster entstanden, die Reize 'Hunger' oder 'Sättigung' zu verschieben, zu unterdrücken, druch andere Reize zu ersetzen?

3. Werden die Signale zwar wahrgenommen, aber nicht richtig interpretiert?
Fehlinterpretationen unterscheiden sich bei verschiedenen Störungen - die Interpretation des Hungergefühls als bedrohlich ist dabei genauso problematisch wie das Nichtwahrnehmenkönnen oder Wahrnehmenwollen des Sättigungsgefühls.

4. Werden andere Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle als Hunger interpretiert?
Ist Hunger mit Appetit verbunden oder eine Ersatzhandlung für etwas anderes, das nicht zu bekommen ist? Wenn ja, welche Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle oder Belastungen stehen dann hinter dem Essen?

5. Werden die Signale zwar wahrgenommen und richtig interpretiert, führen aber zu unangemessenem Essverhalten?
Was und wie, welche Nährstoffe in welcher Menge... hier also ist das klassische Feld der Ernährungsberatung. Fragen in diesem Zusammenhang betreffen aber auch das Tempo, den sozialen Zusammenhang - und das Aufhören. Zwischen Verschlingen und Trödeln steht irgendwo das Vernünftige - und der Genuss.

Die Abgrenzung von Problembereichen soll nicht mehr sein als ein Entwurf, der sich im Gespräch genauer ausarbeiten lässt. Denn mehr Achtsamkeit allein, so sinnvoll sie auch ist, genügt nicht. Ernst beiseite.

Wie der Körper funktioniert, kann Dr. Otto Waalkes natürlich viel schöner erklären. Nur den letzten Tipp... über den kann man sich streiten. Aber - sehet und staunet selbst...


 

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Donnerstag, 21. Januar 2010

Update für den Internet Explorer 8 ist verfügbar


Nachdem vor einigen Tagen im Internet Explorer 8 Sicherheitslücken entdeckt wurden, kündigte Microsoft ein Update an, das die Probleme beseitigen soll.
Dieses Update ist jetzt verfügbar (KB978207, kumulatives Update) Insgesamt 9,3 MB groß.
Wer die Funktion 'automatische Updates' eingestellt hat, bekommt es sowieso, ansonsten lässt es sich auch über einen anderen Browser auf der Microsoft Updateseite herunterladen. Korrektur: die Updateseite funktioniert nur über den Internet Explorer ab Version 5. Mit Opera oder Firefox wird eine Fehlermeldung angezeigt...

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Hungry Eyes: wo sitzt das Hungergefühl?

Manche behaupten ja, das Hungergefühl entsteht im Magen. Aber stimmt das eigentlich? Schließlich soll da ja auch die Liebe durch gehen, wenn man dem Volksmund glauben darf. Liegt der Hunger also eher in den Augen, die dem Mythos folgend gelegentlich sogar größer sind als der Magen?





Dienstag, 19. Januar 2010

Selbstwertgefühl und Ernährungsberatung

Karotte oder Keks? Zwischen Versuchung und Selbstbeherrschung stellt sich die Frage, ob die Entwicklung des Selbstwertgefühls ein Ziel in der Ernährungsberatung sein kann, sein soll.
Wenn ich den Gedanken aufgreife, dass die Vermittlung von Ernährungswissen in der Ernährungsberatung nicht genügt, vielmehr Einstellungsänderungen nötig sind und so manches Projekt zur Gewichtsreduktion oder einer gesünderen Ernährung an einem schwachen Selbstwertgefühl scheitert, dann liegt die Frage schon nahe: kann die Stabilisierung des Selbstwertgefühls ein Ziel in der Ernährungsberatung sein?
Wenn ja, wo sind Ansatzpunkte, wie könnte das konkret aussehen?

1. Tue etwas, das dein Selbstwertgefühl stabilisiert und steigert

Das Prinzip könnte zu einem persönlichen Forschungsprojekt werden: wo tue ich etwas, das ich gut finde, wo kann ich mich selbst verstärken, wo tue ich etwas, das 'okay' ist, das ich selbst positiv bewerte? Ernährungsberatung kann, so meine These, solche Prozesse unterstützen und Anleitungen geben, das Wertvolle zu erkennen. Kleine Anleihe bei Steve de Shazer: tue mehr von dem, was wirkt.

2. Anerkennung suchen und geben

Anerkennung als Quelle des Selbstwertgefühls - Ernährungsberatung kann ein Ort sein, an dem Anerkennung erfahrbar wird. Erfolge und Fortschritte dokumentieren. Ressorcenorientiert starke Bereiche herausarbeiten und entwickeln. Dann gibt es aber noch die Einflüsse von aussen - kritische oder stützende Bemerkungen aus dem näheren Umfeld, Familie, Freunde usw..
Neben der kritischen Distanz zum Urteil anderer stellt sich die Frage nach Kontakten, die hilfreich sind, weil sie die eigenen Bemühungen unterstützen.

3. Selbstgespräche über das Ernährungsverhalten konstruktiv gestalten

Zur Bedeutung des inneren Dialoges verweise ich auf Meichenbaum
Das zentrale Prinzip sollte sein, kritisch-destruktive Prozesse der Selbstreflexion zu erkennen und zunehmend durch konstruktivere Formen zu ersetzen. Selbstabwertung führt nicht weiter - es geht also darum, immer wieder entwicklungsfördernde Impulse zu finden und dabei Grundmuster therapeutischer Selbstkommunikation zu entwickeln. Die Schlussfolgerung ist einfach: Ernährungsberatung kann sehr wohl die Stabilisierung des Selbstwertgefühls integrieren. Und wenn es nicht so leicht ist, Selbstkontrolle herbei zu zaubern, gehört eben auch etwas Übung dazu. Mehr Karotte, weniger Keks - das ist auch ein Schritt. Wenn es den anderen dann 'auf den Keks geht', dass manche lieber die Karotte essen - dann darf das ihr Problem bleiben.






Montag, 18. Januar 2010

Smith D. Feat: Nein bitte nein

Selbstkontrolle ist ansteckend

Braucht man ein Studium der Psychologie, um zu der Einsicht zu gelangen, dass Menschen sich gegenseitig beeinflussen? Und dabei so manches übernehmen, was sie bei anderen beobachten? Vielleicht nicht. So manches Detail wirft dann aber doch Fragen auf... wie ist das eigentlich mit der Selbstkontrolle, ist das ein individuelles Muster bei dem man sagen kann, dass manche eben mehr, andere weniger davon haben? Mit Selbstkontrolle ist hier ein Verhaltensmuster gemeint, zu dem auch Selbstbeobachtung gehört - also ein bewusster Umgang mit dem eigenen Verhalten als Gegenstück zum 'Sich-Gehen-Lassen". In Experimenten mit mehreren Hundert Freiwilligen wurde untersucht, welchen Einfluss 'die anderen' haben. Einblendungen der Namen von Personen, die ein hohes oder geringes Mass an Selbstkontrolle aufweisen, genügen schon - 10 Millisekunden reichen aus, um Verhaltenseffekte auszulösen.
Wer an Leute denkt, die sich selbst gut kontrollieren können, gewinnt auch selbst mehr an Selbstkontrolle - wer dagegen an Leute denkt, denen so manches eher schnuppe ist, verliert an Selbstkontrolle. Beide Effekte sind ansteckend.
In verschiedenen Studien zeigte sich, dass Versuchspersonen durch den Vergleich mit anderen, die ein hohes Mass an Selbstkontrolle aufweisen...
  • ...länger durchhalten, wenn es um schwierige Aufgaben geht,
  • ...gesündere Ernährung bevorzugen, wenn sie gesundes Essverhalten beobachten,
  • ...in Tests ein höheres Mass an Selbstkontrolle zeigen, wenn sie auch nur unterschwellig an Freunde erinnert werden, die eine Vorbildfunktion haben,
  • ...mehr Selbstkontrolle zeigen, wenn sie über einen Freund einen Aufsatz schreiben, der über ein hohes Mass an Selbstkontrolle verfügt,
  • ...Wörter schneller erkennen können, die mit Selbstkontrolle zusammen hängen.

Die Studien zeigen verschiedene Fragmente in unterschiedlichen Verhaltensbereichen - der Ansteckungseffekt ist dabei durchgängig. Das alles nimmt dem Einzelnen nicht die Verantwortung ab - aber es erklärt, warum es manchmal leichter oder schwerer ist, Versuchungen zu widerstehen oder das zu tun, was man sich vorgenommen hat. Wer Selbstkontrolle praktiziert, hilft auch anderen, mehr Kontrolle über ihr Verhalten zu entwickeln.


Quelle:

University of Georgia (2010, January 18). Self-control, and lack of self-control, is contagious. ScienceDaily. Retrieved January 18, 2010


Samstag, 16. Januar 2010

Sicherheitslücken und die Frage nach dem besten Browser

Es nimmt kein Ende. Immer wieder neue Probleme, Sicherheitslücken, Malware, Viren... Das Bundesamt für Datensicherheit in der Informationstechnik warnt vor neuen Sicherheitslücken im Internet Explorer.  Zu dieser Lücke gibt es bereits eine offizielle Mitteilung von Microsoft - betroffen sind alle neueren Versionen des Internet Explorers ab Version 6. Das Microsoft Active Protections Program (MAPP) ist noch in Arbeit. Sicherer ist es daher, vorübergehend den Internet Explorer nicht mehr zu benutzen.
Die Eindrücke verdichten sich, dass der Internet Explorer längst nicht mehr die unumstrittene Nummer Eins ist. Da gibt es Fans, die den Mozilla Firefox bevorzugen, andere stehen auf Opera. Und dann gibt es noch Google Chrome, Safari und einige weniger bekannte Varianten. Immer mehr neue Funktionen, Plugins, Widgets und Einstellungsmöglichkeiten machen den Umgang mit dem Browser immer mehr zu einer Wissenschaft für sich. Welcher Browser ist denn nun am besten? Gute Frage, Geschmackssache, hängt von den Vorlieben und Bedürfnissen ab... Insgesamt spricht vieles dafür, mehrere Browser zu installieren und gelegentlich auch einmal zu wechseln.
Ein empfehlenswerter Artikel bezieht sich auf den Browsercheck: dort sind auch Hinweise für die Einstellungsmöglichkeiten verschiedener Browser zu finden - die optimale Einstellung für alle Browser, Zusammenhänge und Bedürfnisse gibt es eben nicht. Downloads für verschiedene Browser gibt es auch über die Zeitschrift Computer Bild - dort zeigt sich der Firefox im Moment als beliebtester Browser. Was sind nun eigentlich die Schwachstellen in Browsern? Welche Browser sind sicher, welche nicht? Und was kann passieren, wenn ein Browser Schwachstellen hat? Nähere Hintergründe erläuterte Dr. Thomas Dübendorfer in diesem Video zu seinem Vortrag auf der OpenExpo vom September 2009. Der Vortrag dauert 38 Minuten.



 

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Donnerstag, 14. Januar 2010

Gloria Gaynor: I Am What I Am




'I am what I am, and what I am needs no excuses'. 'Ich bin, was ich bin und dafür muss ich mich nicht entschuldigen'. Das ist die wohl markanteste Aussage im Text von Gloria Gaynor. Und ein deutlicher Kontrapunkt zu Denkmustern, die sich bei ängstlichen und unsicheren Menschen finden. Mache ich auch alles richtig? Ist das auch in Ordnung, was ich da mache? Sollte ich vielleicht... müsste ich... darf ich...? In einer Variante des Songs spricht Gloria Gaynor zunächst eine kurze Einführung:

It takes a lifetime to become the best that we can be
We haven't the time or the right to judge each other
It's one life and there is no return and no deposit
 
Es dauert ein ganzes Leben, zum Besten zu werden, das wir sein können.
Wir haben nicht die Zeit und nicht das Recht, einander zu verurteilen.

(Im Englischen ist 'judge' ein Richter, das Verb 'to judge' steht für urteilen, beurteilen und richten. Die Übersetzung 'verurteilen' scheint mir den Kern ihrer Aussage am besten auf den Punkt zu bringen).
Es ist ein Leben, es gibt kein Zurück und wir können es auch nicht aufbewahren.
('deposit' ist ein Lager, ein Depot, aber auch eine Kaution - sinngemäß läßt sich das Leben also nicht irgendwo hinterlegen und bei Bedarf wieder abholen)
I am what I am, I am my own special creation.
Ich bin, was ich bin, meine eigene ganz spezielle Kreation.


Statt 'Kreation' lässt sich auch 'Schöpfung' übersetzen - das 'Ich' wird zum Kunstwerk, zum einmaligen besonderen Werk. Es ist eine Aussage, die an narzisstische Denkmuster ('ich bin etwas ganz Besonderes') erinnert, dabei aber etwas Grundsätzliches enthält: jeder Mensch ist nun einmal ein einmaliges unverwechselbares Individuum, mit einer einzigartigen Kombination aus bestimmten Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale, einem einzigartigen Fingerabdruck und einer individuellen Geschichte. Deuten kann man die Aussage als Selbstbezug, als Aussage über Gloria Gaynor, so wie sie singt und auf der Bühne steht - oder als indirekten Impuls: mach was aus dir!

So come take a look, give me the hook or the ovation.
Seht mich an und schlagt mich oder applaudiert.

It's my world that I want to have a litte pride in
my world and it's not the place I have to hide in...

Es ist meine Welt, in der ich ein bisschen Stolz haben will
meine Welt - ein Platz, in dem ich mich nicht verstecken muss

Life's not worth a damn till I can say I am what I am
Diese Zeile ist interpretationsbedürftig. Solange ich zu mir selbst stehen kann, ist das Leben auch etwas wert und sollte nicht verurteilt werden. Oder: Solange ich sagen kann 'ich bin, was ich bin', verdient das Leben keine Kritik, keinen Tadel. Indirekt wird damit aber auch angedeutet, dass die Kernaussage keinesfalls so selbstverständlich ist...

I am what I am, I don't want praise, I don't want pity.
Ich bin, was ich bin, ich will kein Lob und kein Mitleid.


Lob und Mitleid haben immer etwas Aymmetrisches. Das L-Oben kommt gewissermassen 'von oben', aus einer höheren Position, in der über andere ein Urteil abgegeben wird. Zumindest kann man es so empfinden, gerade wenn es im Zusammenhang mit Mitleid steht. Zwischen Mitleid und Mitgefühl zu unterscheiden ist dabei ein anderes Thema. Aber auch das Mitleid steht dem 'gnädigen Bedauern' von oben herab nahe... Selbstbewusstsein, so könnte man den Text hier interpretieren, ist eine stolze Haltung, die kein Urteil 'von oben herab' duldet, auch wenn es 'gut gemeint' ist.

I bang my own drum, some think it's noise, I think it's pretty.
Ich schlage meine eigene Trommel, manche sagen, das ist Lärm, ich finde es toll. 
Hier kommt ein wichtiger Aspekt des Selbstwertgefühls zum Ausdruck: sich gegenüber Kritik und abwertenden Äußerungen distanzieren zu können, zu sich zu stehen, auch wenn andere nicht alles ganz wunderbar finden. Also: wie ich mich (mein Selbst, bzw. das was ich tue) bewerte, kann sich und darf sich von dem unterscheiden, wie andere mich (mein Selbst, das was ich tue) bewerten. Ein nützlicher Impuls für die Neigung, die Urteile anderer automatisch zu übernehmen.

And so what if I love each sparkle and each bangle
Why not try to see things from a different angle

Was ist, wenn ich jedes Funkeln und jeden Armreif liebe
Warum nicht versuchen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten?

Lyrik ist schwyrik... der Armreif passt in der deutschen Übersetzung nicht so recht, aber im Englischen reimt sich 'bangle' eben schön auf 'angle', dem Winkel, den man auch als 'Blickwinkel' übersetzen könnte.

Your life is sham till you can shout out
I am what I am

Dein Leben ist eine Fälschung (oder: ist nicht echt), solange du nicht laut rufen kannst: Ich bin, was ich bin. 
Im Video oben steht an dieser Stelle 'shame', was 'Schande' bedeuten würde. In diesem Fall vertraue ich eher meinen Ohren als den Augen... Gloria Gaynor singt 'sham'!

I am what I am and what I am needs no excuses.
Ich bin was ich bin und was ich bin braucht keine Entschuldigung. 
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen... es dürfte nachvollziehbar sein, wie eine solche Aussage auf Leute wirkt, die sich aus irgendwelchen Gründen diskriminiert fühlen - aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder oder oder...

I deal my own deck, sometimes the ace, sometimes the deuces.
Ich spiele mein eigenes (Karten-)Spiel, manchmal das As, manchmal die Zweier.
Die 'deuces' sind doppeldeutig, denn 'deuce' bedeutet auch Teufel...

It's one life and there is no return and no deposit
One life so it's time to open up your closet

Es ist ein Leben, es gibt kein Zurück und kein Depot.
Ein Leben, also mach deinen Kleiderschrank auf.


Die letzte Zeile ist ebenfalls mehrdeutig... die Übersetzung 'Kleiderschrank' ist recht neutral und nicht so recht verständlich, zumal es in dieser Denklinie nicht so recht weiter geht. Wer bei 'closet' an 'water closet' oder als Abkürzung WC denkt, trifft den Sinn wohl nicht so recht. Aber es gibt da noch etwas anderes... eine Redewendung nämlich 'to come out of the closet', übersetzt bedeutet das: sich outen. Als Homosexuelle(r) outen. Diese Interpretation erklärt die Wirkung, die der Song hatte, aber ob das wirklich ihre Absicht war?


Nach einigen Wiederholungen kommen noch ein paar Affirmationen zum Schluß:
I am good, strong... ich bin bin gut, ich bin stark
I am worthy ...ich bin wertvoll
I belong... etwas schwer zu übersetzen, denn es fehlt ein Teil. 'I belong to' beschreibt Zugehörigkeit und so bleibt als Aussage nur 'irgendwo gehöre ich hin, irgendwo gehöre ich dazu'.
I am useful... ich bin nützlich
I am true... ich bin echt
I am somebody... ich bin jemand


Und die letzte Aussage:

I am as good as new....
Ich bin so gut wie neu.


Und das hat sie auch 2009 gesungen. Am 7. September wurde sie 60 Jahre alt.
Ganz unumstritten ist sie nicht - das Idol der Schwulenszene hatte Schwierigkeiten damit, eine klare Position zur Frage zu beziehen, ob Homosexualität eine Sünde sei...
 



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Mittwoch, 13. Januar 2010

DIP Sind Blogs nur Selbstbespiegelung?

Zur Erklärung: DIP steht für 'Diskussionspost'. Am Anfang also steht eine Frage. Und dazu interessiert mich, wer das was dazu denkt. Die Umfrage zu Blogs und ihrem Potential war ja mehr ein Versuchsballon. Und das Ergebnis nach 12 Stimmen ist natürlich nicht repräsentativ. Erstaunlich aber ist, dass die Auffassung 'Blogs sind nur Selbstbespiegelung' die meisten Stimmen bekommen hat.

Geht es also in Blogs nur darum, sich selbst zu präsentieren?
Guckt mal hier, was ich Tolles gemacht, gebaut, gedacht, gefunden, erlebt, (ab?-)geschrieben, gekocht, gestrickt, verbockt oder angestellt habe?

Behaupten kann man ja viel... Lässt sich diese Auffassung, dass Blogs nur Selbstbespiegelung (oder soll ich schreiben: Selbstbeweihräucherung?) sind, begründen?


Dienstag, 12. Januar 2010

Mister No

Mister No ist ein ganz übler Geselle. Im Grund existiert er nicht, aber das wissen die meisten Menschen nicht, in denen er lebt. Er hat keine Stimme, aber er leiht sich gerne eine. Mit Vorliebe sind es die Stimmen der Eltern. Manchmal benutzt er aber auch andere, die im Kindergarten, in der Schule, am Arbeitsplatz oder sonstwo mit Menschen zu tun haben. Seinen Namen hat er von seinem Lieblingswort: NEIN. Mister No ist Ankläger und Richter, weiss alles besser und legt stets den Finger auf die Wunde. Aufmerksam verfolgt er jede Schwäche, die er irgendwo finden kann. Und dann kommen die Sprüche: siehst du, das klappt nicht. Das kannst du nicht. Das ist nichts für dich. Du bist einfach zu doof. Du bist nichts wert. Du machst stets alles falsch. Aus dir wird nie etwas. Und alles, was du beginnst, wird dir misslingen. Sollte doch einmal etwas gelingen - purer Zufall. Wird nicht wieder vorkommen. Wenn etwas schief geht - es liegt immer an dir...
Früher nannte man ihn auch den Teufel und es gab eine schlimme Zeit, in der man versuchte, mit Hammer und Meißel ein Loch in den Kopf zu bohren, damit der böse Geist entschwinden möge...
Dabei entschwand aber auch das Leben, irgendwie funktionierte die Methode nicht. Und so blieb er eben am Leben, treibt sein Unwesen auch weiterhin in vielen Köpfen. Löst Ängste aus und Depressionen, stürzt Menschen in Verzweiflung und manchmal von der Klippe. Manchmal bringt er die Menschen dazu, sich vor den Zug zu werfen oder aus dem Fenster zu springen. Meistens aber hält er die Menschen einfach klein.
Die Begriffe 'böser Geist' oder 'Dämon' sind für aufgeklärte Zeitgenossen nicht mehr angemessen - das Phänomen selbst aber existiert. Heute beschreiben Begriffe wie 'depressiver Attributionsstil' oder 'Script', 'frühes maladaptives Schema' oder 'dysfunktionale Kognition' jene Prozesse, die mit der Figur des Mister No personifizierend beschrieben sind. Eine gewisse Verwandtschaft zu einer anderen berühmten Persönlichkeit, die unter dem Pseudonym 'innerer Schweinehund' bekannt wurde, lässt sich nicht leugnen. Eugene Gendlin nannte ihn 'den inneren Kritiker'.

Im Film 'Die Bruce Lee Story' wird eine Szene dargestellt, in der Bruce Lee gegen seine Ängste kämpft. Zurück versetzt in seine Kindheit flüchtet er zunächst vor dem symbolischen schwarzen Mann, der seine Angst repräsentiert.



Nun lässt sich der Kampf gegen 'Mr No', Ängste und Denkmuster, die das Leben einschränken, im Film sehr schwer darstellen. Wie kämpft man gegen solche Gedankengänge, was kann man Mister No entgegen setzen? Was in der Kognitiven Verhaltenstherapie als Disput irrationaler Gedanken bezeichnet ist, wird leicht zu einer fragwürdigen Diskussion zwischen Therapeut und Patient - im Grunde aber geht es um einen Kampf, den ein Mensch gewissermassen gegen sich selbst führen muss. Genauer gesagt: gegen einen Teil des Selbst. Und dort - hilft kein Kung Fu, kein Judo, kein Aikido, keine brutale Gewalt. Mister No ist nicht mit Muskeln zu besiegen. Bilder wie 'der Teufel', ein 'Dämon' oder 'böser Geist' machen Mister No groß. Im Grunde aber besteht er - nur aus Gedanken.

Lernen kann man hier sehr viel von Kindern, die einfach nachfragen, in Frage stellen oder ablehnen, was ihnen nicht passt. Stimmt doch gar nicht! Woher willst du das denn wissen? Mein Papa sagt da was ganz anderes! Der Kampf gegen Mister No braucht die Waffen des Geistes, die Macht der Frage und des Zweifelns. Beweise mir das!
So mancher selbstverständlich gewordene, tief verankerte Spruch ist nicht mehr als eine leere Behauptung. Eine Behauptung, die einfach nur urteilt und abwertet, ohne begründet, ohne fundiert zu sein. Und das Gefährliche an Mister No ist nicht die Macht seiner Worte - das Problem beginnt erst da, wo man ihm glaubt, ihm folgt, weil es früher irgendwie nicht anders zu gehen schien.

Der Kampf gegen Mister No also ist innere Emanzipation - die kritische Analyse der Denkmuster, die vermittelt, aufgedrückt, verinnnerlicht wurden. Es ist die Entmachtung eines inneren Potentials, das die Lebensfreude beschränkt und nüchtern betrachtet völlig irrational ist. Die Mythen über böse Geister haben eine sehr lange Tradition. Heute kann man sie ganz nüchtern als Konstrukt bezeichnen. Die Erfindung von Mister No dient also einem einfachen Zweck - ihn als Fantasieprodukt zu entlarven und deutlich zu machen, dass er im Grunde nicht existiert. Dann aber hat er auch nicht das Recht, irgend jemandem etwas einzuflüstern, das nicht stimmt. Wieviel Macht bleibt noch übrig, wenn niemand mehr zuhört?





Sonntag, 10. Januar 2010

Dirty Fingers: Yummy Yummy

Okay, jetzt haben wir Daisy. Bis das Tiefdruckgebiet Xammi kommt, das dauert noch eine Weile. Und dann kommt wahrscheinlich Yummy - und DAS hat schon einen Song. Wollte ich, so als Trostpflaster für Frauen, denen noch kein Tiefdruckgebiet gewidmet wurde, einfach mal vermerken....




Netvibes und Informationsmanagement

Ein neues Design, Ergänzungen und Verschiebungen: mein Netvibespage ist jetzt überarbeitet und hat ein neues Tab: TV. Erstmal macht es ja Arbeit, die Feeds auszusuchen, neue Widgets zu basteln und zu überlegen, in welcher Darstellungsform und in welcher Anordnung sie dargestellt werden sollen. Aber langfristig spart man sich damit Suchzeiten - denn manche Dinge sind eben nicht so leicht zu finden und schließlich hat man ja nicht zu jeder Zeit für alles einen Kopf. Längere Podcasts etwa, Themen, die anspruchsvoller sind dann zu hören, wenn es zeitlich und kopfmäßig passt - das ist ein wichtiger Gedanke dabei.
Im Prinzip ist es einfach: bei www.netvibes.com anmelden, Seite erstellen und Widgets einfügen. Einige liegen bereits vor, über die RSS-Feeds lassen sie sich schnell selbst gestalten.
Darstellen lassen sie sich als Headlines (also nur Überschriften), als Ticker, im Magazinformat, in unterschiedlicher Größe und mit mehr oder weniger Details. Podcasts können direkt abgerufen werden. Anstatt auf mehreren Seiten zu stöbern, wo es Neues und Interessantes gibt, genügt eine einzige - schön übersichtlich, wenn die Angelegenheit gut organisiert ist.





Samstag, 9. Januar 2010

Dominic Frasca: Impossible Guitar

Für Gitarrenfans mit Sinn für das Besondere: Dominic Frasca. Das Video gibt einen Einblick in seinen Stil und erläutert, was daran ungewöhnlich ist. Mehr Hörproben gibt es auf seiner Homepage.



gedankengebäude

ein einsamer gedanke
der mir ganz gut gefällt
schon findet sich ein zweiter
der sich dazu gesellt


zwei einsame gedanken
die wandern durch mein hirn
und gehen über schranken
runzlig wird die stirn


gedanken suchen worte
die sprache wird zur pforte
um wirklich durchzubrechen
um sich auszusprechen


im hirn stecken zu bleiben
das wäre doch verhext
drum will ich sie aufschreiben:
gedanken werden text


wenn das jetzt so weiter geht
dann sieht es danach aus
als würde ein gebäude draus
wohl ein gedankenhaus


doch wann es steht
das weiss ich nicht
drum erstmal:
ein gedicht...

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