Wollen Sie sich setzen, bevor Sie in Trance fallen? Keine Frage, da nahm ich also Platz und beobachtete das Pendel, das er aus der Tasche zog. Schloss dann meine Augen und fühlte mich so richtig erleichtert. Ein Zeichen sollte ich geben, wenn ich bereit war für den Lift...
Eine dichtgedrängte Menge tummelte sich vor dem Eingang, alle mit einer Liftkarte für den neuen Space Elevator, der mehr zu erahnen als zu erkennen war. Neue Perspektiven also sollte ich da finden, entdeckte aber zunächst einmal nichts Neues. Ein ganz normaler Fahrstuhl eben, so sah es aus, mit einem kleinen Unterschied: es gab Fenster. Was aber noch merkwürdiger war - am hinteren Ende des Fahrstuhls gab es eine Treppe. Das Ding hatte tatsächlich mehrere Stockwerke und weiter oben gab es sogar Sitzplätze. Und so kam es, dass ein typischer Fahrstuhleffekt nicht auftrat... es blickten nicht alle nach oben, stehenden Fusses und unbeweglich, sondern suchten sich ein gemütliches Plätzchen, nachdem durch die Fenster nur eine glatte Stahlwand erkennbar war. Kühe, Wiesen, einen Bahnhof - so etwas würden wir nicht zu sehen bekommen.
Denn es sollte nach oben gehen, nicht auf einen Berg, nein, geradewegs zu den Sternen. Gewissermassen. Also... vorne aussteigen, Blümchen pflücken und hinten wieder einsteigen, wie das früher mal mit alten Zügen ging, das kam nicht in Frage. Mehr "Auf" als "Zug", soviel stand fest. Mittendrin würden wir den Status "über den Wolken" erreichen... und ich war gespannt, ob wir vorher die berühmte "Wolke Sieben" entdecken würden, die allgemeines Wohlbehagen auslösen soll.
Etwas mehr Sorgen machten mir die Passagiere... die seltsame Dame da im Eck, mit ihrer kleinen Handtasche... könnte eine Entführerin sein, die anderen mit einer kleinen Pistole bedrohen und dann den Piloten dazu zwingen, woanders hin zu fahren... Aber nein, das war nicht möglich, denn erstens gab es keinen Piloten und zweitens - wohin denn sonst sollte der Lift fahren wenn nicht nach oben?
Tickte da nicht etwas? War dieser Mann mit seinem grauen Mantel ein Terrorist, der das Projekt mit einer Bombe bedrohen und Lösegeld oder die Freilassung von inhaftierten Terrorkollegen fordern, vor allem aber verhindern wollte, dass irgend jemand mit diesem Aufzug Allah zu nahe kommen könnte?
Du spinnst, sagte ich mir selbst, nun mal den Teufel mal nicht an die Wand. Farbe hatte ich sowieso nicht dabei, wozu auch. Plötzlich stupste mich jemand von der Seite an: "Wolle Rose kaufen?". "Nein", sagte ich, "die Rose piekst und mit der Wolle kann ich auch nichts anfangen"... Der mit wild durcheinandergekämmten Haaren Herumlungernde stupste also das nächste Opfer an.
Auf was für die Ideen die Leute hier kommen...
Ein sanfter Ruck riss mich aus meinen Überlegungen. Es ging also los, nach oben. Aus einem der Fenster waren die dicken Drahtseile zu erkennen, an denen der Aufzug hinaufglitt. Ein flaues Gefühl im Magen kann ich nicht leugnen, aber insgesamt war der Start doch wesentlich sanfter als ich es mir vorgestellt hatte. In den nächsten Tagen war ich damit beschäftigt, den Aufzug in allen Einzelheiten zu erkunden. Es war faszinierend, die Sterne zu sehen, zu beobachten, wie die Erde unter uns erschien.
62000 Meilen später kam der grosse Augenblick - die Türen öffneten sich und gaben den Blick auf die Orbitalstation frei. Dort erwartete mich das Pendel erneut, ein leises Fingerschnippen drang an mein Ohr. Als ich schließlich wach war, fragte ich mich, ob das alles wirklich nur ein Traum gewesen war...
Eine dichtgedrängte Menge tummelte sich vor dem Eingang, alle mit einer Liftkarte für den neuen Space Elevator, der mehr zu erahnen als zu erkennen war. Neue Perspektiven also sollte ich da finden, entdeckte aber zunächst einmal nichts Neues. Ein ganz normaler Fahrstuhl eben, so sah es aus, mit einem kleinen Unterschied: es gab Fenster. Was aber noch merkwürdiger war - am hinteren Ende des Fahrstuhls gab es eine Treppe. Das Ding hatte tatsächlich mehrere Stockwerke und weiter oben gab es sogar Sitzplätze. Und so kam es, dass ein typischer Fahrstuhleffekt nicht auftrat... es blickten nicht alle nach oben, stehenden Fusses und unbeweglich, sondern suchten sich ein gemütliches Plätzchen, nachdem durch die Fenster nur eine glatte Stahlwand erkennbar war. Kühe, Wiesen, einen Bahnhof - so etwas würden wir nicht zu sehen bekommen.
Denn es sollte nach oben gehen, nicht auf einen Berg, nein, geradewegs zu den Sternen. Gewissermassen. Also... vorne aussteigen, Blümchen pflücken und hinten wieder einsteigen, wie das früher mal mit alten Zügen ging, das kam nicht in Frage. Mehr "Auf" als "Zug", soviel stand fest. Mittendrin würden wir den Status "über den Wolken" erreichen... und ich war gespannt, ob wir vorher die berühmte "Wolke Sieben" entdecken würden, die allgemeines Wohlbehagen auslösen soll.
Etwas mehr Sorgen machten mir die Passagiere... die seltsame Dame da im Eck, mit ihrer kleinen Handtasche... könnte eine Entführerin sein, die anderen mit einer kleinen Pistole bedrohen und dann den Piloten dazu zwingen, woanders hin zu fahren... Aber nein, das war nicht möglich, denn erstens gab es keinen Piloten und zweitens - wohin denn sonst sollte der Lift fahren wenn nicht nach oben?
Tickte da nicht etwas? War dieser Mann mit seinem grauen Mantel ein Terrorist, der das Projekt mit einer Bombe bedrohen und Lösegeld oder die Freilassung von inhaftierten Terrorkollegen fordern, vor allem aber verhindern wollte, dass irgend jemand mit diesem Aufzug Allah zu nahe kommen könnte?
Du spinnst, sagte ich mir selbst, nun mal den Teufel mal nicht an die Wand. Farbe hatte ich sowieso nicht dabei, wozu auch. Plötzlich stupste mich jemand von der Seite an: "Wolle Rose kaufen?". "Nein", sagte ich, "die Rose piekst und mit der Wolle kann ich auch nichts anfangen"... Der mit wild durcheinandergekämmten Haaren Herumlungernde stupste also das nächste Opfer an.
Auf was für die Ideen die Leute hier kommen...
Ein sanfter Ruck riss mich aus meinen Überlegungen. Es ging also los, nach oben. Aus einem der Fenster waren die dicken Drahtseile zu erkennen, an denen der Aufzug hinaufglitt. Ein flaues Gefühl im Magen kann ich nicht leugnen, aber insgesamt war der Start doch wesentlich sanfter als ich es mir vorgestellt hatte. In den nächsten Tagen war ich damit beschäftigt, den Aufzug in allen Einzelheiten zu erkunden. Es war faszinierend, die Sterne zu sehen, zu beobachten, wie die Erde unter uns erschien.
62000 Meilen später kam der grosse Augenblick - die Türen öffneten sich und gaben den Blick auf die Orbitalstation frei. Dort erwartete mich das Pendel erneut, ein leises Fingerschnippen drang an mein Ohr. Als ich schließlich wach war, fragte ich mich, ob das alles wirklich nur ein Traum gewesen war...