Psychosophie

Impressum - Blogplugins - Bookmarks - Miteinander sprechen - Psychosophie - Frage und Antwort - Inhalt - Smiliecodes - MyNetvibes

In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Montag, 23. Juli 2012

Selbstfürsorge: Affirmationen


Vorbemerkung: Depression. Burnout. Immer wieder stelle ich fest, dass manche Menschen wenig selbstfürsorglich sind. Sie kümmern sich um andere, um die Arbeit, vergessen sich selbst dabei. Das hat was, aber für mich persönlich ist mir längst klar geworden: wenn ich für andere da sein will, muss ich mich auch um mich selbst kümmern. Für jene, die sich selbst zu oft vergessen, wo es wichtig wäre, nicht egoistisch, aber eben selbstfürsorglich zu sein, habe ich diesen geschrieben. Er gibt Anstöße zum Nachdenken, aber auch für Gespräche.

Ich bin mir dessen bewusst, dass mein  Erleben und Handeln von äußeren und inneren Faktoren beeinflusst wird. In der Welt und in mir selbst können unterschiedliche Kräfte in unterschiedliche Richtungen wirken. Daraus werden sich immer wieder Konflikte ergeben. Leben und Lernen, Wachsen und Reifen bedeutet stets: sich mit Konflikten auseinander setzen, vermitteln, balancieren, nach Lösungen suchen und Entscheidungen treffen.
Bei alledem sorge ich für mich selbst, wie eine erwachsene Person für ein Kind, wie eine erwachsene Person, die sich der vielfältigen Verantwortlichkeiten und Regelungen in der Gesellschaft bewusst ist. Selbstfürsorge ist auch Selbstkontrolle. Wenn ich mich selbst nicht kontrolliere, können Kräfte in mir wirksam werden, die mich in unerwünschte oder gefährliche Richtungen lenken. Meine Gefühle sind Wegweiser, sie machen mich auch Besonderheiten, angenehme und unangenehme, schützende und gefährliche Aspekte des Lebens aufmerksam.
Für mich sorgen bedeutet auch, meine eigenen Bedürfnisse, meine Neigungen und Präferenzen, meine Interessen und Wünsche, Motive und Ziele immer klarer zu erkennen und zu entwickeln. Für mich sorgen bedeutet, mich selbst zu ermutigen und auf konstruktive, entwicklungsfördernde Prozesse zu achten.
Wenn mir etwas fehlt, bemühe ich mich darum, das zu bekommen, was ich brauche. So wie es mir entspricht und wie es für mich akzeptabel ist.  Ständig bewege ich mich zwischen Anpassung und Abgrenzung, zwischen Kontaktaufnahme und Rückzug.
Auf irgendeine Weise bin ich immer so wie alle Menschen. Auf irgendeine Weise bin ich so wie viele Menschen. Auf irgendeine Weise bin ich so wie niemand sonst auf der Welt, anders als alle, die jemals gelebt haben und anders als alle, die jemals leben werden. Diese Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit macht das Besondere meines Lebens aus.
Alles was ich tue und alles, was ich lasse, hinterlässt Spuren. Dort, wo ich für mich selbst sorge, zeige ich mehr oder weniger erkennbar für andere, dass Menschen wertvoll sind, Respekt und Achtung verdienen.
Gerade dann, wenn ich Wertschätzung von anderen schmerzlich vermisse, ist es besonders wichtig, dass ich selbst achtsam und wertschätzend mit mir selbst umgehe.
Wenn ich ehrlich mit mir selbst und zu mir selbst bin, werde ich so manches erkennen, das mir nicht gefällt. Ich kann nicht einfach so ganz anders sein. Aber ich kann mich um Veränderungen bemühen und früher oder später für das eine oder andere Problem eine Lösung finden.
Wenn mir bewusst ist, wie lange es manchmal gedauert hat, bis in der Geschichte der Menschheit Lösungen für schwierige Probleme gefunden wurden, muss ich nicht von mir fordern, morgen ein literarisches Meisterwerk zu schreiben, übermorgen eine Sinfonie zu komponieren und am dritten Tag eine wissenschaftliche Theorie zu entwickeln, die die Relativitätstheorie in den Schatten stellt. Bei dem, was ich mir selbst abverlange, berücksichtige ich stets meine Fähigkeiten, mein Wissen und meine Erfahrung.
Etwas Neues zu tun kann bedeuten, dass ich beim ersten Versuch scheitere oder Schwachpunkte erkenne, also mit den Ergebnissen noch nicht zufrieden bin. Ich kann mich fragen, ob ich mir die metaphorische Latte zu hoch gehängt habe oder einfach noch mehr üben muss. Wenn mir etwas nicht gelingt, das Ergebnis aber wichtig ist, versuche ich etwas anderes. Probleme kann ich schrittweise angehen und verschiedene Möglichkeiten abwägen. Um meine Problemlöseprozesse optimal zu gestalten brauche ich Geduld mit mir selbst.
Wenn ich erkenne, dass Veränderungen viel Zeit und Mühe kosten können, kann ich auch nachsichtiger mit mir selbst und anderen umgehen. Ein Grashalm oder eine Blume wachsen nicht schneller, wenn ich sie unter Druck setze. Fürsorglich wie ein Gärtner achte ich auf Licht und Wasser - das Notwendige, das ich brauche, die Förderung die ich brauche, um wachsen zu können.
So wlll ich Gärtner sein für das, was in mir selbst wachsen will, Zeit und Geduld, aber auch Schutz und Fürsorge braucht.
Zeit und Geduld werde ich auch brauchen, um zu erkennen, was all das für mich persönlich bedeuten kann und wie ich diese Selbstfürsorge für mich in meinem Leben lebendig werden lassen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts with Thumbnails