Fortsetzung der Internet-Presseschau...
Meine Vermutung, dass die Entscheidung über zusätzliche Truppen für Afghanistan nicht nur auf Zustimmung stösst, hat sich bestätigt. Offiziell wird die Entscheidung begrüßt, aber es ist auch Zurückhaltung erkennbar - Angela Merkel freut sich "besonders über die Konkretisierung der Abzugspläne". Genau das ist ein Aspekt, der von manchen als Widerspruch wahrgenommen wird. Truppen verstärken und gleichzeitig den Abzug planen? Schärfere Töne kommen vor allem aus Amerika. Obama zerstöre die Hoffnungen, sei ein Kriegspräsident, so der Filmemacher Michael Moore. Der Grund - im Krieg gibt es eben auch Tote. Und je mehr es gibt, umso größer wird auch der Widerstand in der Bevölkerung gegen eine Fortsetzung.
Näheres zu dieser Frage zeigt ein Video auf ntv. Steffen Schwarzkopf zeigt, wo die Truppen stationiert sind und wo die neuen Truppen eingesetzt werden sollen.
Die Tagesschau hat eine Umfrage zur Stimmung in Deutschland gestartet.
Sollen mehr Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan geschickt werden? Spontan tippte ich mal auf 'eher Nein'. Bisher wurden über 2500 Stimmen abgegeben. Die Umfrage ist zwar nicht repräsentativ, vermittelt aber doch einen Eindruck: zwei Drittel stimmten für Nein (Stand 2.12.2009, 18:30 Uhr). In Afghanistan selbst gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ob mehr Truppen aus dem Ausland zu einem Sieg über die Taliban verhelfen. Fluch oder Segen?, fragt Kai Küstner. Die Hinweise in seinem Kommentar zeigen Aspekte auf, die meiner Ansicht nach bei der Meinungsbildung berücksichtigt werden sollten - die Frage "mehr Soldaten, ja oder nein" verkürzt das Problem. Es kommt eben auch darauf an, mit welchem Auftrag mehr Truppen nach Afghanistan geschickt werden. Immerhin ist in der US-Strategie davon die Rede, die afghanischen Truppen zu unterstützen, also: besser auszubilden. Die Annahme, dass die Verhandlungsbereitschaft der Taliban eher gegeben ist, wenn sich nicht mehr so stark fühlen, hat durchaus ihre Rationalität. Trotzdem - es geht hier letzten Endes um politische Lösungen, die das Land selbst finden muss.
Die Welt berichtet, die Afghanen seien geschockt von Obamas Zeitlimit.
Dass es in 18 Monaten gelingen könnte, Sicherheit im Land zu gewährleisten und gleichzeitig eine neue Regierung zu etablieren, erscheint vielen zweifelhaft.
Hintergründe:
Zur Vorgeschichte des Krieges in Afghanistan und zur deutschen Beteiligung
*
Meine Vermutung, dass die Entscheidung über zusätzliche Truppen für Afghanistan nicht nur auf Zustimmung stösst, hat sich bestätigt. Offiziell wird die Entscheidung begrüßt, aber es ist auch Zurückhaltung erkennbar - Angela Merkel freut sich "besonders über die Konkretisierung der Abzugspläne". Genau das ist ein Aspekt, der von manchen als Widerspruch wahrgenommen wird. Truppen verstärken und gleichzeitig den Abzug planen? Schärfere Töne kommen vor allem aus Amerika. Obama zerstöre die Hoffnungen, sei ein Kriegspräsident, so der Filmemacher Michael Moore. Der Grund - im Krieg gibt es eben auch Tote. Und je mehr es gibt, umso größer wird auch der Widerstand in der Bevölkerung gegen eine Fortsetzung.
Näheres zu dieser Frage zeigt ein Video auf ntv. Steffen Schwarzkopf zeigt, wo die Truppen stationiert sind und wo die neuen Truppen eingesetzt werden sollen.
Die Tagesschau hat eine Umfrage zur Stimmung in Deutschland gestartet.
Sollen mehr Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan geschickt werden? Spontan tippte ich mal auf 'eher Nein'. Bisher wurden über 2500 Stimmen abgegeben. Die Umfrage ist zwar nicht repräsentativ, vermittelt aber doch einen Eindruck: zwei Drittel stimmten für Nein (Stand 2.12.2009, 18:30 Uhr). In Afghanistan selbst gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ob mehr Truppen aus dem Ausland zu einem Sieg über die Taliban verhelfen. Fluch oder Segen?, fragt Kai Küstner. Die Hinweise in seinem Kommentar zeigen Aspekte auf, die meiner Ansicht nach bei der Meinungsbildung berücksichtigt werden sollten - die Frage "mehr Soldaten, ja oder nein" verkürzt das Problem. Es kommt eben auch darauf an, mit welchem Auftrag mehr Truppen nach Afghanistan geschickt werden. Immerhin ist in der US-Strategie davon die Rede, die afghanischen Truppen zu unterstützen, also: besser auszubilden. Die Annahme, dass die Verhandlungsbereitschaft der Taliban eher gegeben ist, wenn sich nicht mehr so stark fühlen, hat durchaus ihre Rationalität. Trotzdem - es geht hier letzten Endes um politische Lösungen, die das Land selbst finden muss.
Die Welt berichtet, die Afghanen seien geschockt von Obamas Zeitlimit.
Dass es in 18 Monaten gelingen könnte, Sicherheit im Land zu gewährleisten und gleichzeitig eine neue Regierung zu etablieren, erscheint vielen zweifelhaft.
Hintergründe:
Zur Vorgeschichte des Krieges in Afghanistan und zur deutschen Beteiligung
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