Psychosophie

Impressum - Blogplugins - Bookmarks - Miteinander sprechen - Psychosophie - Frage und Antwort - Inhalt - Smiliecodes - MyNetvibes

In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Mehr Truppen nach Afghanistan?

2. Dezember 2009: Der US-Präsident Barack Obama will 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schicken. Für 2011 ist der Rückzug geplant. Die NATO-Verbündeten sollen sich stärker engagieren. Und damit eben auch Deutschland. Lange hat er darüber nachgedacht, die Entscheidung sei ihm schwer gefallen. Und - Deutschland soll 2.500 weitere Soldaten nach Afghanistan schicken. Klaus Kastan kommentiert aus dem Büro in Washington: Berlin muss sich jetzt entscheiden. Solidarität sei nötig, letzten Endes aber komme es auf den Dialog mit den Taliban an.

Im Spiegel steht zu lesen, dass es nicht um einen endlosen Krieg geht. Afghanische Kräfte sollen trainiert werden, damit die Verantwortung für den Kampf gegen die Taliban an das Land zurückgegeben werden kann. Aus Berlin kamen zunächst vertröstende Worte - erst nach der Afghanistankonferenz am 29. Januar 2010 in London will Bundeskanzlerin Angela Merkel über weitere deutsche Truppen entscheiden.

Im Focus werden 34.000 zusätzliche Soldaten erwähnt. Jährlich entstehen dann in den USA Kosten von 75 Milliarden Dollar für insgesamt 100.000 Soldaten. In den USA ist der Einsatz umstritten...

In der englischen Zeitung Times steht die Zahl 30.000 - die Inhalte decken sich sinngemäß. In den Kommentaren gehen die Meinungen auseinander... "What a pity. Obama is making a large mistake and I had so much hope for him." Übersetzt: "Schade. Obama macht einen großen Fehler und ich setzte so große Hoffnungen in ihn..."

Die kritischen Töne werden in einem Artikel der New York Times deutlicher.  Vergleiche mit Bush, Vergleiche mit Vietnam - "Mr. Obama at times sounded like Mr. Bush in justifying this war". So habe auch Bush gesprochen, als er seinen Krieg rechtfertigte.

Nun also ist der Krieg zu seinem Krieg geworden, schreibt die Washington Post - und zeigt einen lachenden Obama in der Mitte von jungen Soldaten. Die Eskalation des Krieges sei der schnellste Weg, ihn beenden zu können. Die Washington Post hatte eine Umfrage durchgeführt. 52 Prozent der Amerikaner sagten, der Krieg "sei es wert, geführt zu werden". Etwa zwei Drittel der Repubilkaner stimmten zu, mehr als zwei Drittel der Demokraten lehnen den Krieg ab. Die "Independents", die sich nicht einer der beiden Parteien zuordnen lassen, teilen sich etwa in der Mitte. Insgesamt also steht nur eine knappe Mehrheit der Amerikaner hinter dem Einsatz in Afghanistan. Auch die Ankündigung des Rückzugs bis 2011 ist umstritten - dadurch würde eine widerprüchliche Aussage entstehen und so könne man keinen Krieg gewinnen.

Die Kommentare zum Artikel sind ebenfalls gespalten. Sie reichen von Bewunderung für die Entscheidung bis hin zur klaren Ablehnung. Sinngemäss: noch mehr Krieg ist das Letzte, was wir brauchen. "My disappointment with the Obama administration is now complete" schrieb einer. Ob das Nobelpreiskomitee wohl Zeit habe, den Friedensnobelpreis zurückzuziehen, ein anderer.



zur Fortsetzung (Teil 2)



*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts with Thumbnails