Psychosophie

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In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Zu fett für eine Prinzessin? Körperbild und Essstörungen

Noch bevor die Schule beginnt, halten sich viele junge Mädchen für zu fett. Filme, die eine junge und schlange Prinzessin zeigen, schüren aber nach einer neuen Studie nicht die Ängste vor dem Zu-dick-Sein. In einer Studie mit 121 Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren befürchteten etwa die Hälfte, zu fett zu sein. Ein Drittel der Mädchen wäre lieber leichter oder hätte eine andere Haarfarbe. Hintergrund der Untersuchung sind Erkenntnisse, dass junge Mädchen, die sich um ihren Körper Sorgen machen, später häufiger eine Essstörung entwickeln.
Nun soll nächstes Jahr ein neuer Walt Disney-Film in die Kinos kommen: die Prinzessin und der Frosch.



Könnte ein solcher Film die Körperwahrnehmung ungünstig beeinflussen und damit die Entstehung einer Essstörung begünstigen? Im Gegensatz zu früheren Studien kamen Stacey Tantleff-Duff und Sharon Hayes (University of Central Florida) zu dem Schluss, dass das Körperbild und die Selbsteinschätzung durch einen animierten Kinderfilm wie "Die Prinzessin und der Frosch" nicht negativ beeinflusst wird.
Kinder, die jedoch sehr viel fern sehen, werden durch die Darstellung weiblicher Schönheiten in Filmen sehr stark beeinflusst. Sie vergleichen sich mit ihnen und finden sich häufig selbst 'zu fett'. Ein Kinobesuch könnte also eine gute Gelegenheit für Eltern sein, mit ihren Töchtern darüber zu sprechen, wie realistisch die Darstellung einer porzellanhäutigen Cinderella mit goldenem Haar wirklich ist. Ein Film ist eben ein Film... ein Selbstbild zu entwickeln, dass die Selbstwahrnehmung nicht auf wenige Körpermerkmale reduziert, darum sollte es gehen. Eltern, die vor ihren Töchtern selbst an ihrem eigenen Körper herummäkeln, fördern auch die Unzufriedenheit bei ihren Kindern - und sollten deshalb auf entsprechende selbstkritische Bemerkungen verzichten. Auch die Bemerkungen von Geschwistern spielen eine Rolle.

In der Studie wurden 121 Mädchen zu einem lockeren Gespräch mit einer Assistentin eingeladen, die nach einigen Minuten danach fragte, wie die Kinder ihr eigenes Aussehen beurteilten. 31 Prozent der Mädchen deuteten an, dass sie sich ständig Sorgen darüber machten, zu fett zu sein, 18 Prozent brachten zum Ausdruck, dass sie sich manchmal darüber sorgen. Die eine Hälfte der Versuchspersonen bekam Filme wie Cinderella zu sehen, in denen junge schlanke Frauen dargestellt wurden und Aussagen vorkamen, die sich auf das Aussehen beziehen. Die andere Hälfte bekam Animationsfilme zu sehen, die keine körperbezogenen Aussagen enthielten. In einer weiteren Phase hatten die Mädchen Gelegenheit, sich zu frisieren und 'zurecht zu machen' - oder mit anderen Dingen zu spielen. Die Filme hatten dabei keinen Einfluss auf die Zeit, die die Mädchen mit körperbezogenen Aktivitäten verbrachten.

Jüngere Mädchen nehmen eher die Rolle der Cinderella im Spiel ein - während ältere Mädchen und Frauen mehr dazu neigen, sich mit Vorbildern in Filmen und im Fernsehen zu vergleichen.

Quelle:

University of Central Florida (2009, November 26). 'Too fat to be a princess?' Young girls worry about body image, study shows.

ScienceDaily. Retrieved December 2, 2009 

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