Schlafstörungen können viele Formen annehmen und es gibt eine Menge an Möglichkeiten, sie wieder los zu werden. Wenn man will... Die folgende Typologie ist aus vielen Erzählungen entstanden und so manches ist mir auch aus eigener Erfahrung bekannt. Patentrezepte und Tipps sind immer mögliche Lösungen - nicht alles ist für alle brauchbar. Der Gedanke hinter der folgenden Typologie ist eine erlebnisnahe Beschreibung - in der sich vielleicht der eine oder die andere wieder findet. Die Idee dabei: das Problem genauer beschreiben, um eine individuell passende Strategie zu finden.
Die Vielbeschäftigten
Zu den vielbeschäftigten Schlafgestörten gehören nicht nur Manager, Führungskräfte, Geschäftsleute, Leute also, die viel Verantwortung tragen, sondern auch Menschen, die irgendwie mit der Alltagsorganisation Probleme haben. Abends, wenn der Tag vorbei ist, geht ihnen noch so manches durch den Kopf, das hätte erledigt werden müssen, noch nicht zu Ende gedacht ist, Sorgen bereitet, nicht vergessen werden darf. Unruhe kann entstehen aus der Vorstellung, dass es noch viel zu tun gibt. Und manche legen sich dann ein Notizbuch neben das Bett, um alles aufschreiben zu können, was ihnen vielleicht einfällt. Das Bett wird dabei leicht zum zweiten Arbeitsplatz.
Die Problembeladenen
Typisch für die Problembeladenen ist das Wälzen schwieriger Probleme im Bett. Zu den kniffligsten Prozessen gehören dabei zirkuläre Probleme (A geht nicht, weil B und B geht nicht, weil A - oder: ohne A kein B, ohne B kein A...) und die Rotationsblockade: da gäbe es ja im Grunde viele Lösungsansätze, aber keiner funktioniert so richtig. In der anschaulichen Beschreibung trifft das Bild von einem großen Raum mit vielen Türen, die aber alle veschlossen sind, häufig ganz gut. Anstatt zu schlafen, rüttelt der wache Geist also an allen Türen. Und nirgends wird aufgetan....
Die Aufgedrehten
Die Aufgedrehten sind nicht unbedingt zu bedauern - denn es kann auch ein durchaus angenehmes Ereignis sein, das dem Schlaf Grenzen setzt. Ein besonderes Erlebnis, neue Eindrücke, eine ungewohnte Umgebung, eine bevorstehende Hochzeit, aber auch eine Prüfung - es gibt noch etwas Aufzuarbeiten, zu durchdenken, vorzubereiten... Im unangenehmen Fall sind es Sorgen, ob alles so klappen wird, wie geplant, ob es so sein wird, wie es wünschenswert wäre. Zu den Aufgedrehten gehören aber auch jene, die zuviel Kaffee getrunken haben oder Amphetamine 'einwerfen'.
Die Wahrheitssuchenden
"Und dann liege ich im Bett und ringe um Erkenntnis..." - so ungefähr hört es sich an, wenn die Wahrheitssuchenden von ihren Schlafstörungen berichten. Es sind nicht immer Philosophen, aber sie denken über elementare Fragen des menschlichen Daseins nach, stören den Prozess des Einschlafens am effizientesten mit der Frage nach dem Warum.
Jahrelang können sie über die Frage nachdenken, warum überhaupt etwas ist und nicht nichts. Ohne dabei eine endgültige Antwort zu finden. Schlafen können sie oft erst dann, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass manche Dinge eben so sind, wie sie sind - und die Wurzeln, Ursachen, Zusammenhänge und Hintergründe eben gelegentlich im Verborgenen bleiben. Ohne dass deshalb die Welt untergehen würde.
Die Frustrierten
Es fehlt etwas. Ich habe etwas verpasst. Wenn der Tag vorbei ist, rufen die Bedürfnisse Hallo und fordern etwas, das sie nicht bekommen. Kann denn das schon alles gewesen sein? Unzufriedenheit, Frust über das Leben, Enttäuschungen und Bitterkeit, Zorn über das Leben, das nicht so ist, wie es sein könnte, sein sollte... Hinter den Schlafstörungen steht also etwas anderes. Und dann stellt sich die Frage, ob es um mehr Bescheidenheit geht - oder um das ernsthafte Bemühen, dem Fehlenden irgendwie näher zu kommen.
Die Kranken
Wer jemals einen Knochenbruch erlebt hat, kennt das Phänomen eines störenden Gipsverbands. Wenn es darunter juckt, kann man nicht kratzen und die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Schmerzen, die mit körperlichen Krankheiten zusammen hängen, können als Nebeneffekt auch Schlafstörungen auslösen. Logischerweise ist der Tipp, vor dem Schlafengehen einen Spaziergang zu machen, nicht realisierbar für Leute, die mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus liegen... Zunächst aber stellt sich die Frage, ob hinter dem Schlafproblem ein Schmerzproblem steckt - und da ist die Medizin gefragt. Hilfreich kann aber auch eine Verhaltenstherapie sein.
Die Kreativen
Ideen suchen sich gern einen Raum, in dem sie ins Bewusstsein dringen - wenn es ruhig und dunkel ist, keine äusseren Reize ablenken und die Sinne nicht beschäftigt sind, kann das Innenleben wunderbar aktiv werden. Der Drang, eine neue Idee auch umzusetzen, treibt so manchen Musiker an sein Lieblingsinstrument, den Maler an den Pinsel und den Poeten ans Papier. Glücklich kann sich schätzen, wer sein Werk in kurzer Zeit vollenden kann - dann darf der Schlaf dem Körper die verdiente Ruhe gönnen. Pech für jene, denen gleich ein ganzer Roman, eine komplette Sinfonie oder ein hochkomplexes Bauwerk einfällt. Das könnte dann etwas länger dauern...
Die Rhythmusgestörten
Ungewöhnliche und zeitversetzte Arbeitszeiten, wie sie im Gesundheitsbereich, bei Notdiensten oder im Schichtdienst auftreten, können den Rhythmus von Tag und Nacht ziemlich durcheinander bringen und es ist kein Wunder, wenn in diesem Zusammenhang auch Schlafstörungen auftreten. Gewohnheitssache, sagen die Routinierten - aber manche haben eben ihre liebe Not damit.
Die Empfindlichen
Schlafstörungen können ihre Ursache auch in äußeren Reizen haben - Lärm und Licht gehören dabei wohl zu den häufigsten Ruhestörern. Es gibt auch hier individuelle Unterschiede - manche mögen gedämpftes Licht und können bei einer leisen Geräuschkulisse am besten einschlafen, andere haben es lieber völlig ruhig und dunkel.
Leute, die nahe an einem Bahnhof oder an einem Flughafen wohnen, erzählen manchmal, dass sie irgendwann die Züge oder Flugzeuge einfach nicht mehr hören. Manches ist also wohl eine Frage der Gewohnheit.
Und nun?
Es sollte nicht mehr und nicht weniger sein als eine Skizze. Rhythmusverschiebungen und Umstellungen, die vorübergehend zu Schlafproblemen führen, können eine Zeit lang erhöhte Reizbarkeit mit sich bringen, pendeln sich aber meist von allein ein. Hinter Schlafproblemen können aber auch andere Schwierigkeiten stehen - und brauchen dann Ansätze, die über das Thema Einschlafen und Durchschlafen hinausgehen.
s. auch:
Ich kann nicht einschlafen: Tipps und Ansatzpunkte
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Die Vielbeschäftigten
Zu den vielbeschäftigten Schlafgestörten gehören nicht nur Manager, Führungskräfte, Geschäftsleute, Leute also, die viel Verantwortung tragen, sondern auch Menschen, die irgendwie mit der Alltagsorganisation Probleme haben. Abends, wenn der Tag vorbei ist, geht ihnen noch so manches durch den Kopf, das hätte erledigt werden müssen, noch nicht zu Ende gedacht ist, Sorgen bereitet, nicht vergessen werden darf. Unruhe kann entstehen aus der Vorstellung, dass es noch viel zu tun gibt. Und manche legen sich dann ein Notizbuch neben das Bett, um alles aufschreiben zu können, was ihnen vielleicht einfällt. Das Bett wird dabei leicht zum zweiten Arbeitsplatz.
Die Problembeladenen
Typisch für die Problembeladenen ist das Wälzen schwieriger Probleme im Bett. Zu den kniffligsten Prozessen gehören dabei zirkuläre Probleme (A geht nicht, weil B und B geht nicht, weil A - oder: ohne A kein B, ohne B kein A...) und die Rotationsblockade: da gäbe es ja im Grunde viele Lösungsansätze, aber keiner funktioniert so richtig. In der anschaulichen Beschreibung trifft das Bild von einem großen Raum mit vielen Türen, die aber alle veschlossen sind, häufig ganz gut. Anstatt zu schlafen, rüttelt der wache Geist also an allen Türen. Und nirgends wird aufgetan....
Die Aufgedrehten
Die Aufgedrehten sind nicht unbedingt zu bedauern - denn es kann auch ein durchaus angenehmes Ereignis sein, das dem Schlaf Grenzen setzt. Ein besonderes Erlebnis, neue Eindrücke, eine ungewohnte Umgebung, eine bevorstehende Hochzeit, aber auch eine Prüfung - es gibt noch etwas Aufzuarbeiten, zu durchdenken, vorzubereiten... Im unangenehmen Fall sind es Sorgen, ob alles so klappen wird, wie geplant, ob es so sein wird, wie es wünschenswert wäre. Zu den Aufgedrehten gehören aber auch jene, die zuviel Kaffee getrunken haben oder Amphetamine 'einwerfen'.
Die Wahrheitssuchenden
"Und dann liege ich im Bett und ringe um Erkenntnis..." - so ungefähr hört es sich an, wenn die Wahrheitssuchenden von ihren Schlafstörungen berichten. Es sind nicht immer Philosophen, aber sie denken über elementare Fragen des menschlichen Daseins nach, stören den Prozess des Einschlafens am effizientesten mit der Frage nach dem Warum.
Jahrelang können sie über die Frage nachdenken, warum überhaupt etwas ist und nicht nichts. Ohne dabei eine endgültige Antwort zu finden. Schlafen können sie oft erst dann, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass manche Dinge eben so sind, wie sie sind - und die Wurzeln, Ursachen, Zusammenhänge und Hintergründe eben gelegentlich im Verborgenen bleiben. Ohne dass deshalb die Welt untergehen würde.
Die Frustrierten
Es fehlt etwas. Ich habe etwas verpasst. Wenn der Tag vorbei ist, rufen die Bedürfnisse Hallo und fordern etwas, das sie nicht bekommen. Kann denn das schon alles gewesen sein? Unzufriedenheit, Frust über das Leben, Enttäuschungen und Bitterkeit, Zorn über das Leben, das nicht so ist, wie es sein könnte, sein sollte... Hinter den Schlafstörungen steht also etwas anderes. Und dann stellt sich die Frage, ob es um mehr Bescheidenheit geht - oder um das ernsthafte Bemühen, dem Fehlenden irgendwie näher zu kommen.
Die Kranken
Wer jemals einen Knochenbruch erlebt hat, kennt das Phänomen eines störenden Gipsverbands. Wenn es darunter juckt, kann man nicht kratzen und die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Schmerzen, die mit körperlichen Krankheiten zusammen hängen, können als Nebeneffekt auch Schlafstörungen auslösen. Logischerweise ist der Tipp, vor dem Schlafengehen einen Spaziergang zu machen, nicht realisierbar für Leute, die mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus liegen... Zunächst aber stellt sich die Frage, ob hinter dem Schlafproblem ein Schmerzproblem steckt - und da ist die Medizin gefragt. Hilfreich kann aber auch eine Verhaltenstherapie sein.
Die Kreativen
Ideen suchen sich gern einen Raum, in dem sie ins Bewusstsein dringen - wenn es ruhig und dunkel ist, keine äusseren Reize ablenken und die Sinne nicht beschäftigt sind, kann das Innenleben wunderbar aktiv werden. Der Drang, eine neue Idee auch umzusetzen, treibt so manchen Musiker an sein Lieblingsinstrument, den Maler an den Pinsel und den Poeten ans Papier. Glücklich kann sich schätzen, wer sein Werk in kurzer Zeit vollenden kann - dann darf der Schlaf dem Körper die verdiente Ruhe gönnen. Pech für jene, denen gleich ein ganzer Roman, eine komplette Sinfonie oder ein hochkomplexes Bauwerk einfällt. Das könnte dann etwas länger dauern...
Die Rhythmusgestörten
Ungewöhnliche und zeitversetzte Arbeitszeiten, wie sie im Gesundheitsbereich, bei Notdiensten oder im Schichtdienst auftreten, können den Rhythmus von Tag und Nacht ziemlich durcheinander bringen und es ist kein Wunder, wenn in diesem Zusammenhang auch Schlafstörungen auftreten. Gewohnheitssache, sagen die Routinierten - aber manche haben eben ihre liebe Not damit.
Die Empfindlichen
Schlafstörungen können ihre Ursache auch in äußeren Reizen haben - Lärm und Licht gehören dabei wohl zu den häufigsten Ruhestörern. Es gibt auch hier individuelle Unterschiede - manche mögen gedämpftes Licht und können bei einer leisen Geräuschkulisse am besten einschlafen, andere haben es lieber völlig ruhig und dunkel.
Leute, die nahe an einem Bahnhof oder an einem Flughafen wohnen, erzählen manchmal, dass sie irgendwann die Züge oder Flugzeuge einfach nicht mehr hören. Manches ist also wohl eine Frage der Gewohnheit.
Und nun?
Es sollte nicht mehr und nicht weniger sein als eine Skizze. Rhythmusverschiebungen und Umstellungen, die vorübergehend zu Schlafproblemen führen, können eine Zeit lang erhöhte Reizbarkeit mit sich bringen, pendeln sich aber meist von allein ein. Hinter Schlafproblemen können aber auch andere Schwierigkeiten stehen - und brauchen dann Ansätze, die über das Thema Einschlafen und Durchschlafen hinausgehen.
s. auch:
Ich kann nicht einschlafen: Tipps und Ansatzpunkte
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